Art4JOY ist mehr als eine Ausstellung – es ist eine Bewegung
Art4JOY:
Wenn der Bleistift das Gehirn tanzen lässt
Aurolzmünster. Das Wasserschloss von Aurolzmünster, liebevoll „Innviertler Versailles“ genannt,
könnte die Bühne eines historischen Romans sein. Vom 2. bis 16. November 2025 jedoch wird es
zur Bühne für ein Experiment, das Kunst, Wissenschaft und Inklusion auf faszinierende Weise
miteinander verbindet. Unter dem Titel „Art4JOY – Generationen durch Kunst verbunden“
zeigen Schüler:innen der kreativMÜHLE Wels Werke, die nach der neurokreativen Methode
Art4BRAIN von Lydia Mayer-Deisting entstanden sind.
Art4BRAIN ist kein gewöhnlicher Zeichenunterricht. Die Methode beruht auf aktuellen
Erkenntnissen der Neuropsychologie, Wahrnehmungsforschung und Lernpsychologie. Sie trainiert
gezielt die neuronalen Netzwerke, die für Aufmerksamkeit, räumliches Denken und
Problemlösungsfähigkeit verantwortlich sind. Studien belegen, dass gezieltes Zeichnen sogar die
Leistung in Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften steigern kann. Mayer-Deisting spricht
von einer „Brücke zwischen Gehirn, Wahrnehmung und Kreativität“. Hier wird Kreativität nicht als
Muse verstanden, sondern als trainierbares Netzwerk aus Wahrnehmung und Denken.
Die Künstlerin selbst liefert den lebendigen Beweis: Mit ihrer Diagnose Multipler Sklerose sitzt sie
seit der Pandemie im Rollstuhl, doch sie hat ihre Energie in die kreativMÜHLE Wels gelenkt, eine
Schule für kreatives Denken und künstlerisches Handeln. „Kunst kann jeder – wenn man lernt,
hinzusehen“, sagt sie und lächelt, während sie einen ihrer Schüler beobachtet, der fokussiert ein
Stillleben ausarbeitet.
Die Ausstellung Art4JOY ist generationenübergreifend: Kinder, Jugendliche und Erwachsene
präsentieren Porträts, Landschaften und Stillleben, die in wenigen Tagen erstaunlich realistisch
entstehen. Besucher:innen können beim Live-Zeichnen zuschauen, Fragen stellen und sich
inspirieren lassen. Ein Teil der Verkaufserlöse geht an die Mukoviszidose-Hilfe Oberösterreich –
Kunst, die Herz und Hirn gleichermaßen berührt.
Besucher:innen-Stimmen:
Eugen, 58, Kunsthistoriker:
„Lydia zeigt, dass Kreativität kein Zufall ist, sondern Wahrnehmung
und Handwerk.
Ausgerechnet eine Künstlerin im Rollstuhl demonstriert, dass Beweglichkeit im
Kopf beginnt.“
Maria, 34, Lehrerin:
„Die Kinder haben in kürzester Zeit realistische Zeichnungen geschafft –
das
könnte in Schulen ein echter Gamechanger sein.“
Art4JOY ist mehr als eine Ausstellung: Ein inklusives Projekt, das Mut macht, Generationen
verbindet und die Essenz von Kunst als kognitives, emotionales und soziales Erlebnis sichtbar
macht. Wer hier hingeht, versteht, dass Zeichnen nicht nur Form, sondern Denk- und
Wahrnehmungsarchitektur ist – ein Bleistift, der das Gehirn tanzen lässt.